Seestadtgschichtn #14 – Wie „HEUTE“ falsch über die Seestadt berichtet

Tagebucheintrag vom: 22.04.2022

Wie wir schon lange wissen versuchen Boulevard-Zeitungen mit allen Kräften irgendwie nicht an Relevanz zu verlieren. Fragwürdige Recherchearbeiten sind zumeist die Folge. Mittlerweile macht sich Verzweiflung breit in den Boulevard-Printmedien und man liefert lieber verzerrte Ausgaben statt gar keine. Die @HEUTE hat das in ihrem Artikel „Parkplatz-Chaos in der Seestadt – Anrainer verzweifelt“ vom 22.05.2022 phänomenal bewiesen. Dort wird die Seestadt als „chaotisch“ und „im Notstand befindlich“ dargestellt, was die Mobilität des motorisierten Individualverkehrs angeht.

Vielleicht, um eines zuerst aus dem Weg zu räumen: Es heißt „aspern Seestadt“ und nicht „Seestadt Aspern“.

Liebe*r Leser*innen, als Freiwilliger, beschäftigt im Mobilitäts- und Verkehrsbereich der Seestadt, kann ich dir garantieren, dass es in Seestadt keinerlei „Notstand“ gibt. Das Mobilitätskonzept ist vorbildlich, gut durchplant und trägt zu einer nachhaltigen Mobilitätswende für die Zukunft bei.

Im Zuge der Erbauung der Seestadt wurde das Parkplatzaufkommen an öffentlichen Plätzen gesenkt. Wie geht das rechtlich? Nun ja, statt den Parkplätzen steht den Bewohner*innen ein umfassendes und gut genutztes Mobilitätsangebot zur Verfügung, wie man es sich im Rest von Wien und anderen Großstädten nur wünschen kann: Die U2 war schon installiert, als es noch gar keine Bewohner*innen gab, es gibt viele verschiedene Buslinien, kostenlose Fahrrad- und Lastenradausleihmöglichkeiten („SeestadtFLOTTE“ – an zurzeit insgesamt 8 Stellen in Seestadt), sechs Car-Sharing-Anbieter sowie einige Elektro-Skooter-Anbieter.

Gleichzeitig gibt es mehrere Sammelgaragen, in denen man das Auto, wenn man eines besitzen mag, abstellen kann. Warum Sammelgaragen? Genau: Damit sich die Autos nicht an öffentlichen Plätzen hinstellen! Dadurch ist es möglich den Platz, den die Autos sonst einnehmen würden, anders zu nutzen. Dadurch eröffnet sich ein ungeahnter Möglichkeitsraum, der die unmittelbare Wohnumgebung stark aufwerten kann: Spielplätze, Parks, Sporteinrichtungen, Grün- und Verweilflächen anstatt geparkter Autos.

Um solche Missverständnisse in Zukunft zu vermeiden bietet die Mobilitätsberatung bei uns im aspern.mobil LAB Beratungstermine an, in denen genau erklärt wird, warum die Seestadt eines der besten Mobilitätskonzepte hat.

Schreibt mir eine E-Mail: marco.farinelli@tuwien.ac.at

Hier  kommst du zum Zeitungsartikel der „HEUTE“ vom 22.05.2022