Seestadtgschichtn #9 – Seestadt braucht ein neues Mobilitätskonzept?!

Tagebucheintrag vom: 13.12.2021

In den letzten Tagen hier in der Seestadt haben sich neue Spielregeln ergeben was die Fortbewegung im öffentlichen Raum angeht. Eine neue Art der Fortbewegung wurde von den Verantwortlichen fälschlicherweise nicht in Betracht gezogen. Aber zunächst einmal erkläre ich euch, warum die Seestadt eigentlich einen anderen Zugang zu Mobilität gewählt hat.

Das Entwicklungsgebiet, in dem wir leben, hat den Anspruch den prozentuellen Anteil des motorisierten Individualverkehrs im Modal Split so gering wie möglich zu halten.

Was heißt das auf gut Deutsch? „Du musst nicht immer mit dem Auto fahren, in der Seestadt gibt es super Öffi-Angebote.“

Um diesen Prozentanteil des absolvierten Weges mit dem Auto (vereinfacht) so gering wie möglich zu halten, hat man mit den Linien U2, 84A, 88A, 88B und der SeestadtFLOTTE (und in weiterer Zukunft auch mit der Straßenbahn) ein sehr emissionssparendes und nachhaltiges Konzept entwickelt.

Aber: Ein solches Konzept kann nur funktionieren, wenn die Bewohner*innen das auch mittragen!

Und hier scheint das Mobilitätskonzept an reichlich Kritik zu stoßen. Überall wird falsch geparkt und mittlerweile stellt man sie sogar im Hannah-Arendt-Park ab: es geht um Schlitten und Kunststoff-Bobs.

Seitdem der erste Schnee liegt, hat sich das Mobilitätsverhalten drastisch geändert. Zu meinem Entsetzen musste ich feststellen, dass man sich diese nirgends wo ausborgen kann. Ich meine, wer will nicht mit dem Schlitten von Seestadt bis Praterstern fahren, so wie es Santa macht?

Falls irgendwer einen Schlitten für mich hat, dann meldet euch gerne bei marco.farinelli@tuwien.ac.at.