Pocobo

Air Pollution Data Collection Bottle

Wir wollen Luftverschmutzung als Problem den Bewohner*innen von Städten ins Bewusstsein rufen, indem wir RadfahrerInnen dazu motivieren, lokale Luftgütedaten zu erfassen, während sie durch die Stadt radeln. Das DIY-Tool Pocobo des aspern.mobil LABs kann einfach im Flaschenhalter mitgenommen werden und misst beim Radfahren oder beim Spazieren mit dem Kinderwagen Feinstaubwerte. 

Neben PM10,  PM2.5, PM4 und PM1-Feinstaubwerten, werden auch Temperatur und Luftfeuchtigkeit erfasst. Weiters verfügt das Gerät über ein GPS-Modul und bietet die Möglichkeit die Daten drahtlos über das Mobilfunknetz an unseren DATAhub zu übertragen, wo sie gespeichert, weiterverarbeitet und analysiert werden. 

Der entwickelte Prototyp des Fahrradluftgütesensors fungiert als eine Machbarkeitsstudie, um die Möglichkeiten und Fallstricke der mobilen Luftgüteerfassung durch RadfahrerInnen, aber auch FußgängerInnen als Citizen-Science-Projekt zu erforschen.

Zwei Abbildungen des Pocobo Sensor. Eines zeigt ihn im Flaschenhalter eines Fahrrad. Das zweite zeigt ihn auf einer Bank stehend.

© aspern.mobil LAB

Der Designprozess folgte einem User-Centered-Design-Ansatz, dessen wichtigstes Merkmal das kontinuierliche Mitwirken von potentiellen EndbenutzerInnen darstellt.

Bei jedem Schritt des Designprozesses wurden User motiviert, die physische Gestalt des Geräts selbst, wie auch die Interaktion mit dem Sensor und den verbundenen Onlineservices mitzugestalten.

Das Gerät selbst wurde so konzipiert, dass es in einem handelsüblichen Flaschenhalter Platz findet – eine Idee, die von einem Interviewteilnehmer in der ersten Designphase vorgebracht wurde. Das so entstandene Design erlaubt es den Sensor an den meisten – wenn nicht allen – Fahrrädern, aber auch z.B. an Kinderwägen mit Flaschenhalter zu montieren. Viele Fahrräder sind bereits mit Flaschenhaltern ausgestattet oder haben zumindest für diesen Zweck vorbereitete Befestigungslöcher. Selbst für den Fall, dass ein Fahrrad nicht über entsprechende Befestigungen verfügen sollte, existieren Lösungen, die ein Anbringen eines Flaschenhalters an allen möglichen Position ermöglichen, ohne dass dafür Modifikationen am Fahrrad nötig wären.

Die Anbringung und Position einer Trinkflasche am Fahrrad ist ein erprobtes Konzept, sodass damit relativ leicht sichergestellt werden kann, dass der Sensor für die RadfahrerInnen nicht zu einem Störfaktor wird. Gleichzeitig erlaubt die Lösung auch eine stabile Anbringung sowie eine einfache, schnelle Entnahme – zwei Aspekte, die von Usern als Voraussetzungen für gute Nutzbarkeit genannt wurden.

Die Erfassung lokalisierter Luftgütedaten durch eine große Anzahl von Stadtradler*innen, wird in weiterer Folge die Nutzung der Daten für eine Vielzahl von Zwecken ermöglichen. Die Information kann der Öffentlichkeit DATAhub zur Verfügung gestellt werden. Dabei handelt es sich um einen digitalen Stadtplan auf dem die Luftgüte in einem Gebiet zu einem bestimmten Zeitpunkt dargestellt wird. Oder man nutzt die Daten um den Einfluss von Luftverschmutzung auf einzelne RadfahrerInnen bei ihren täglichen Touren abzuschätzen und ihnen die Möglichkeit zur Verfügung zu stellen, ihre Strecke abhängig von der zu erwarteten Belastung zu planen.

Wir hoffen durch unseren Ansatz die Bedeutung von Luftverschmutzung im allgemeinen Bewusstsein zu verankern und Menschen dazu zu bewegen, ihre persönlichen Gewohnheiten in Richtung einer nachhaltigen Mobilität zu verändern.